
Bisher fast unbeachtet von der Europäischen Tourimusindustrie hat American Airlines während der letzte Woche durchgeführten CASMA in Las Vegas ein heftiges Erdbeben ausgelöst, dass die Welt der Distribution erschüttern wird.
American will sich definitiv aus dem heutigen GDS-Modell verabschieden und das eigene Produkt über kurz oder lang nur noch direkt via ein XML-Toolkit und einer Web-basierten Lösung anbieten. Gespräche mit den grössten Partnern im US-Vertrieb haben gemäss Aussage von American Airlines bereits stattgefunden und die von Farelogix entwickelten Lösungen seien auch bereits umfassend getestet worden. Scheinbar sind die Auswirkungen und Prozesse auch mit ARC und BSP schon abgestimmt worden. Über die Rolle der GDSs im brandneuen Distributions-Modell von AA kann nur spekuliert werden.
Und was bedeutet das nun für die Branche im Ganzen und für die TMCs im Speziellen? Während die grossen Online Player mit ihren starken IT-Plattformen und den entsprechenden Resourcen vermutlich schneller auf die Veränderung einstellen können, dürfte das Thema für die stark GDS fokkussierten TMCs doch eine grosse Herausforderung darstellen. Gleichzeitig besteht eine Geschäftsreise aber in vielen Fällen ja nicht nur aus zwei AA-Segmenten – wie wird das in Zukunft gelöst (Thema Super PNR). Die mittleren und kleinen Reisebüros und Veranstalter dürften mit dem Thema in der Anfangsphase komplett überfordert sein und auf kreative Branchenlösungen warten müssen. Werden damit dann Firmen wie Farelogix, die bestimmt auf beiden Seiten des Flusses fischen werden, zu neuen Super-GDSs?
Eine interessante Entwicklung die American Airlines da losgetreten hat. Ob man sich allerdings auch Gedanken gemacht hat, die über die USA hinausgehen? Man wird es sehen und hören.
Vielleicht wird ja bereits am heute und morgen stattfindenden TTW in Montreux über die Thematik diskutiert. Ansprechen werde ich es auf jeden Fall bei meinen Besuchen bei Amadeus und Travelport.
Adrian Matt für TravelBrain






